Freitag, 30. Juli 2010
*Wo sind die Abendbrötchen?*
Es ist 12 Uhr und bevor ich zum Bäcker gehe, frage ich meine Mutter: "Möchtest du Brötchen?" sie bejaht die Frage und ich geh los.
Wieder zu Hause angelangt mit einem Croissaint, zwei normalen Brötchen und einem Schokobrötchen, rufe ich zum "Frühstück".
Da trottet sie an, nimmt sich ein normales Brötchen und guckt skeptisch.
Während ich mir mein Croissaint schmiere frage ich sie, ob etwas nicht stimmen würde.
Sie schaut mich an "Das sind aber keine Abendbrötchen."
Ich gucke verwirrt. Hat sie das gerade wirklich gefragt? um gerade mal 12 Uhr mittags?
"Mutter, es ist gerade mal kurz nach 12 Uhr?!"
Mutter "Ja, aber Abendbrötchen sind viel knuspriger."
Wer macht denn, 12 Uhr mittags, Abendbrötchen?
die Frage stellte ich ihr natürlich auch - keine Antwort.

In Zukunft gibt es Frühstück ab 16:00 Uhr.



Dienstag, 27. Juli 2010
*Bitte zum Mitnehmen*
Der Drive In(n). Würde ich es nicht besser wissen, würde ich behaupten es ist ein Parkplatzhotel mit Lieferung, wenn man ab und an die Wartezeiten bedenkt.
Im Bunker sitzen und auf Autos warten ist durchaus, spannend. Ab und zu, fährt das ein oder andere Auto mit interessanten Passagieren vorbei.
Vor kurzem fuhr jemand am Drive entlang und machte mir Avancen. Nachdem er bei mir abblitzte, fuhr er ein Fenster weiter und machte meiner Kollegin Avancen. Wer es nötig hat.
Jedenfalls, da steht man an der Kasse, in einem kleinen, sehr kleinen Raum und wartet auf Bestellungen.
Es piept und selbstverständlich dauert es nicht mal 5 Sekunden, bis ich diesen komplizierten Knopf gedrückt habe, um dann ins Mikrofon zu sprechen.
„Herzlich Willkommen bei McDe, Ihre Bestellung bitte?!“. Ich frage mich noch heute, warum es nicht am Drive ein Schild gibt das besagt: „Nur Kleinbestellungen, bitte.“ Aber die Leute haben das Recht, soviel zu bestellen, wie sie möchten. Bestellung in Auftrag gegeben. Der Pflicht wegen, wird noch etwas angeboten, was wie so oft, abgelehnt wird.
Bevor der Herr weiterfährt, betont er noch einmal „Aber es ist zum Mitnehmen!!“.
Hatte ich das gerade richtig verstanden? Jemand fährt in den Drive-In und bestellt etwas zum >Mitnehmen<? Kurios. Was denkt er sich denn? Dass wir womöglich ein neues Programm haben, in dem der Gast am Drive-In bestellt und prompt in das „Restaurant“ gehen kann und einen, mit seinem bestellten Essen, bedeckten Tisch auffindet?
Aber das ist kein Einzelfall. Da stellt sich mir die Frage, ist das eventuell doch schon einmal so vorgekommen? Denn plötzlich nehme ich 20 Bestellungen an, von denen mir vier betonen, dass es zum Mitnehmen ist.
Aber davon abgesehen, wer weiß, vielleicht ist das eine Überlegung wert, das Konzept zu verändern.



Samstag, 24. Juli 2010
*Das Klischee des Deutschen*
Auf ein Neues. Da lauf ich daher und kümmere mich um das Reinigen der sogenannten „Lobby“ im McDe und erblicke ein paar Chinesen am Tisch die sich etwas zu essen bestellten. Japaner waren es jedenfalls nicht und Koreaner auch nicht, ich erkenne da einen kleinen Unterschied.
Jedenfalls, als ich sie da so sitzen sah, wurde mir klar, dass die erste Frage die in meinem Kopf rumschwirrte die war, zu welchem „China Restaurant“ ich sie zählen dürfte.
Welch ein Klischee. Aber jeder Asiate den ich hier kenne, besitzt entweder ein China Restaurant, oder, seit kurzem, ein Nagel/Accessoires Salon. Es ist beinahe dasselbe wie bei einer türkischen Familie, da fragt man sich doch, hier in einer kleinen Stadt, „zu welchem türkischen Obst/Gemüseladen gehört diese Familie?“.
Aber wie sieht die andere Seite das? Wenn ich so Dokumentationen erblicke wie „die Auswanderer“ dann frage ich mich ernsthaft, welches Klischee trifft die Deutschen? Seltsamerweise, wandern mehrere Deutsche aus, z.B. in die Vereinigten Staaten von Amerika, die so genannten USA. Aber, was genau machen die Deutschen dort? Kommen sie ihren eigentlichen Berufen nach? Werden sie plötzlich ein „Star“ durch ein Casting? Oder leben sie dort ebenfalls auf Kosten des „Staates“?
Was ich in diesen Dokumentationen sehe, ist oftmals dasselbe. Die Deutschen wandern aus und gründen ein „deutsches“ Restaurant. Wie kreativ, man wandert aus in ein anderes Land und bringt seine Kultur mit. Da fällt man mit dem Klischee über die Auswanderer her, die hier in Deutschland leben und ist selbst kein Stück besser?! Das lässt mich tiefer blicken. Ich freue mich natürlich sehr, deutsche Staatsbürgerin zu sein, aber auszuwandern, nur um mit meiner Kultur Geld zu verdienen, das sehe ich nicht als sehr „besonders“ an. Mir stellt sich jedoch erneut die Frage, womit eigentlich denn dann? Womit könnte man festen Boden fassen, wenn nicht mit etwas, was man kennt und beherrscht, von „Können“ kann man nicht oft reden.
Aber fragt Euch doch selbst einmal, womit würdet ihr kreativ, Euer Leben gestalten wollen? Ihr flieht vor Eurer Umgebung doch nicht umsonst, oder?! Ihr wollt etwas Neues schaffen, etwas Besonderes. Mag sein, dass es dort in den USA als „besonders“ erscheint, ein deutsches Restaurant zu führen, mit deutscher Bratwurst und Sauerkraut, aber seid ihr nicht aus Deutschland ausgewandert, um ein neues Leben zu schaffen? Warum dann auf die alte Kultur aufbauen? Warum nicht hier in Deutschland bleiben, bei Freunden und Familie und etwas noch nie Vorhandenes zu schaffen und aufbauen?
„Das Klischee des Deutschen umfasst nicht nur den Deutschen und seine Aussage, sondern den Deutschen selbst.“
Ich verabschiede mich von Euch und bedanke mich bei Lisa, die regelmäßig auf meinen Blog schaut.
Mizu