Lass' ma dat Grün wech
Da steht man da, denn von sitzen dürfen wir, im Bezug zur Arbeit nicht reden.
Heute, leider keine Drivearbeit, sondern nur Kasse und gelegentlich ein wenig Runner um dem Drive beim packen zu helfen.
Darf ich hierbei erwähnen, dass ich es liebe, perfekt zu packen UND, dass sich noch nie jemand beschwerte, dass etwas fehlen würde? Ja, ich liebe diesen J.O.B.
Im übrigen, falls Sie sich noch nicht "Kindergarten Daddy" angeschaut haben, ich kann ihn nur empfehlen, ein recht entzückender Film!
Wie dem auch sei, an diesem Tag war es trotz allem sehr hektisch, aber das witzige, sind Gäste die durch den Drive fahren und die skurilsten Burger bestellen.
Eine Kollegin kommt zu mir und erzählt es mir.
"Da hat gerade jemand einen Chickenburger bestellt" und guckt dabei komisch amüsiert.
Ich frage sie also: "Ja? Und weiter im Text?"
Sie musste lachen.
Da hat der Gast folgendes bestellt.
"Ich hätte gerne einen Chickenburger, aber ohne dieses grüne Zeug, wie heisst das noch?"
die Kollegin hat ihm fragend geantwortet
"Sie meinen den Salat?"
und der Gast musste selbst schmunzeln
"Ja, genau, dieser grüne Salat, der da immer drauf ist, der soll runter".
Man sollte meinen, jemand der ein Auto fahren kann, dürfte mindst. 18 Jahre alt sein, was ein gewissen Maß an Wissen mit sich führen sollte.
Es ist doch allzu schockierend, dass es immer mehr Leute gibt, die nicht die Bedeutung von Salat kennen und deren Grundnahrungsmittel aus Cola, Süssigkeiten, Pizza und etliche anderen Fast Food Nahrungsmitteln besteht.
Ob man es unter "Nahrungsmittel" einordnen kann, ist schon eine Frage für sich.
Aber wie sagt man so schön?
"In der Not frisst der Teufel die Fliegen"
Mizu
mizumajo am 04. Januar 11
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Drive – du schöne Einfahrt.
Schöner Tag um in einem kleinen Raum zu stehen und Bestellungen anzunehmen.
Das tolle an dieser Tätigkeit ist einfach zu beschreiben: „Live TV im Stehen“.
Nun gut, zu Anfang hatte ich keine große Wahl, der Bunker für den Drive wurde geschlossen und ich musste in dieses dumme, gestörte Headset reden, kassieren und in Eiltempo bedienen. Innerlich rolle ich gerade mit den Augen, da ich diese „All-in-one“ Aufgabe dumm finde, wenn man als Chef von McDe nach der perfekten Laufzeit strebt. Für Kleinigkeiten ist dies durchaus akzeptabel, aber nicht wenn diese liebevollen Gäste kommen, die sieben McMenüs bestellen und darauf dann noch weitere 10 Gäste folgen - alle von ihnen wollen natürlich, innerhalb von 2 Minuten, fertig bedient sein.
Ich seufze, denn ich warte gerade auf vier Bi*Ma*s, die natürlich nicht vorhanden sind, da im Restaurant auch Betrieb zu sein scheint.
Mein Kollege ruft mich, dem ich vor 3 Minuten gesagt habe, dass er nicht mehr mein bester Freund sei, da die Bi*Ma*s nicht vorhanden gewesen sind.
„Deine Burger sind da!“ ich spurte also zur Kontrolle, diese überschaubare kleine Anlage, in der wir die Burger warm halten und suche nach ihnen. „Wo sind sie denn?“ frage ich geradezu weinerlich, da mir die Gäste immer mehr im Nacken sitzen. Er schiebt einen die Leiste hinunter und ich packe ihn ein.
„Wie viele brauchst du?“ ich schau ihn an „Vier Stück“ und grinse verschwitzt.
Er schüttelt den Kopf und schickt den weiteren Burger hinunter. Hektisch greife ich nach der Packung und schalte schnell.
„WAS IST DAS??“ muss ich etwas lachen. Da hat mein Kollege mir doch tatsächlich eine leere Packung hinunter geschickt, um mich zu ärgern – natürlich bekamen es die anderen Kollegen mit und wir mussten allesamt lachen.
Tja, selbst im größten Stress, zeigt sich noch ein wenig Humor.
Ein paar Stunden später, endlich, wird der kleine Raum eröffnet und ich bin nicht länger mehr für die Ausgabe verantwortlich, sondern lediglich für die Annahme.
Da zähl ich mal auf:
Warum bestellen Leute nur 4 Lebensmittel, die je 1 € kosten und bezahlen dann mit einem 5 € Schein? Bietet es sich denn nicht an, den letzten 1€ vom 5€ Schein, mit auszugeben?
Antwort darauf? Und ich bin beeindruckt, denn es gibt doch tatsächlich Leute die wirklich nur so viel essen, wie sie auch können und sich zur Abwechslung nichts weiter reinwürgen, nur wegen des Preises.
Als nächstes treffe ich auf zwei Fahrgäste, die vorfahren und mich nach den „schwarzen Gläsern“ von McDi fragen, die es bereits seit ca. zwei Wochen nicht mehr gibt, was ich ihnen auch sage, denn von Erklärung kann man hier nicht reden, schon der Satz „Nein, haben wir leider nicht mehr“ reicht aus und sie bestellen zwei kleine Eis. Eis? Ich frage mich, ob das wirklich ihr Ernst war?!
Gerade noch, steht ein ganzes Menü in der Option und nur auf Grund des Gläsermangels nimmt man ein Eis? Sehr fragwürdig, was den Hunger betrifft.
Im Laufe des Tages treffe ich noch mehr, solcher fragwürdigen Gäste an, doch am Abend angelangt, fängt es an zu Regnen, gerade zu wie ein Monsun.
>Nun dürfte es ruhig werden“< denke ich mir – was ein Fehler war. Plötzlich stürmen noch mehr Gäste an und bestellen, nachts wohlgemerkt, ganze Menüs – während sie sich über das Wetter beschweren, da sie zum bezahlen und annehmen, das Fenster/die Tür öffnen müssen.
In meinem Kopf summe ich das Lied von „Tokio Hotel – durch den Monsun“ – mit verändertem Text.
„Ich muss durch den Monsun, zum nächsten Mcde, ans Ende der Schlange bis zu meinem Menü etc. pp.“ Beim Auffrischen meines Gedächtnisses, finde ich es noch immer amüsant.
Gast für Gast wird bedient. Nachts trifft man die seltsamsten Menschen, da hatte wohl ein Pärchen noch großen Hunger und fährt in Abendbekleidung, sprich Schlafanzug, an den Drive Schalter – ich gestehe, das erinnert mich gerade an mich selbst.
Zum Schluss, treffe ich einen alten Bekannten.
„Der F. „ begrüße ich ihn, sehr fröhlich.
„Du kennst meinen Namen?“ guckt er mich leicht schockiert an. Etwas schockiert darüber meine ich nur „Wie kannst du mich nur vergessen“
Er entschuldigt sich und fragt erneut, woher ich ihn kenne und ich blocke ab „Vergiss es einfach F. bezahl dein Menu und fahr weiter“ natürlich klingt es witziger, als es gerade geschrieben worden ist.
„Na nun komm, woher? Dein Gesicht kommt mir wirklich bekannt vor.“ Ok vielleicht sollte ich berücksichtigen, dass er mich nur mit Brille und offenen Haaren kennt, daher erkläre ich ihm dann doch noch eben schnell, woher wir uns kennen.
„Live TV“ ist dann doch besser, als eine Richtershow – die ich sowieso verachte.
*Bitte zum Mitnehmen*
Der Drive In(n). Würde ich es nicht besser wissen, würde ich behaupten es ist ein Parkplatzhotel mit Lieferung, wenn man ab und an die Wartezeiten bedenkt.
Im Bunker sitzen und auf Autos warten ist durchaus, spannend. Ab und zu, fährt das ein oder andere Auto mit interessanten Passagieren vorbei.
Vor kurzem fuhr jemand am Drive entlang und machte mir Avancen. Nachdem er bei mir abblitzte, fuhr er ein Fenster weiter und machte meiner Kollegin Avancen. Wer es nötig hat.
Jedenfalls, da steht man an der Kasse, in einem kleinen, sehr kleinen Raum und wartet auf Bestellungen.
Es piept und selbstverständlich dauert es nicht mal 5 Sekunden, bis ich diesen komplizierten Knopf gedrückt habe, um dann ins Mikrofon zu sprechen.
„Herzlich Willkommen bei McDe, Ihre Bestellung bitte?!“. Ich frage mich noch heute, warum es nicht am Drive ein Schild gibt das besagt: „Nur Kleinbestellungen, bitte.“ Aber die Leute haben das Recht, soviel zu bestellen, wie sie möchten. Bestellung in Auftrag gegeben. Der Pflicht wegen, wird noch etwas angeboten, was wie so oft, abgelehnt wird.
Bevor der Herr weiterfährt, betont er noch einmal „Aber es ist zum Mitnehmen!!“.
Hatte ich das gerade richtig verstanden? Jemand fährt in den Drive-In und bestellt etwas zum >Mitnehmen<? Kurios. Was denkt er sich denn? Dass wir womöglich ein neues Programm haben, in dem der Gast am Drive-In bestellt und prompt in das „Restaurant“ gehen kann und einen, mit seinem bestellten Essen, bedeckten Tisch auffindet?
Aber das ist kein Einzelfall. Da stellt sich mir die Frage, ist das eventuell doch schon einmal so vorgekommen? Denn plötzlich nehme ich 20 Bestellungen an, von denen mir vier betonen, dass es zum Mitnehmen ist.
Aber davon abgesehen, wer weiß, vielleicht ist das eine Überlegung wert, das Konzept zu verändern.
*Das Klischee des Deutschen*
Auf ein Neues. Da lauf ich daher und kümmere mich um das Reinigen der sogenannten „Lobby“ im McDe und erblicke ein paar Chinesen am Tisch die sich etwas zu essen bestellten. Japaner waren es jedenfalls nicht und Koreaner auch nicht, ich erkenne da einen kleinen Unterschied.
Jedenfalls, als ich sie da so sitzen sah, wurde mir klar, dass die erste Frage die in meinem Kopf rumschwirrte die war, zu welchem „China Restaurant“ ich sie zählen dürfte.
Welch ein Klischee. Aber jeder Asiate den ich hier kenne, besitzt entweder ein China Restaurant, oder, seit kurzem, ein Nagel/Accessoires Salon. Es ist beinahe dasselbe wie bei einer türkischen Familie, da fragt man sich doch, hier in einer kleinen Stadt, „zu welchem türkischen Obst/Gemüseladen gehört diese Familie?“.
Aber wie sieht die andere Seite das? Wenn ich so Dokumentationen erblicke wie „die Auswanderer“ dann frage ich mich ernsthaft, welches Klischee trifft die Deutschen? Seltsamerweise, wandern mehrere Deutsche aus, z.B. in die Vereinigten Staaten von Amerika, die so genannten USA. Aber, was genau machen die Deutschen dort? Kommen sie ihren eigentlichen Berufen nach? Werden sie plötzlich ein „Star“ durch ein Casting? Oder leben sie dort ebenfalls auf Kosten des „Staates“?
Was ich in diesen Dokumentationen sehe, ist oftmals dasselbe. Die Deutschen wandern aus und gründen ein „deutsches“ Restaurant. Wie kreativ, man wandert aus in ein anderes Land und bringt seine Kultur mit. Da fällt man mit dem Klischee über die Auswanderer her, die hier in Deutschland leben und ist selbst kein Stück besser?! Das lässt mich tiefer blicken. Ich freue mich natürlich sehr, deutsche Staatsbürgerin zu sein, aber auszuwandern, nur um mit meiner Kultur Geld zu verdienen, das sehe ich nicht als sehr „besonders“ an. Mir stellt sich jedoch erneut die Frage, womit eigentlich denn dann? Womit könnte man festen Boden fassen, wenn nicht mit etwas, was man kennt und beherrscht, von „Können“ kann man nicht oft reden.
Aber fragt Euch doch selbst einmal, womit würdet ihr kreativ, Euer Leben gestalten wollen? Ihr flieht vor Eurer Umgebung doch nicht umsonst, oder?! Ihr wollt etwas Neues schaffen, etwas Besonderes. Mag sein, dass es dort in den USA als „besonders“ erscheint, ein deutsches Restaurant zu führen, mit deutscher Bratwurst und Sauerkraut, aber seid ihr nicht aus Deutschland ausgewandert, um ein neues Leben zu schaffen? Warum dann auf die alte Kultur aufbauen? Warum nicht hier in Deutschland bleiben, bei Freunden und Familie und etwas noch nie Vorhandenes zu schaffen und aufbauen?
„Das Klischee des Deutschen umfasst nicht nur den Deutschen und seine Aussage, sondern den Deutschen selbst.“
Ich verabschiede mich von Euch und bedanke mich bei Lisa, die regelmäßig auf meinen Blog schaut.
Mizu
*Habe die Ehre!*
Ein grandioser Tag zum Arbeiten.
Zum Einen grüßt meine Blase erneut, mit Schmerzen und zum Anderen dann 5 Stunden am Stück arbeiten.
Ein Glück war nicht viel los, bei Mcdi.
Doch dann, kommt auch schon ein kleiner Anstoß, locker bewältigt, wie wir sind *räusper.
Es ist 13:55 Uhr und noch fünf Minuten bis zum ersehnten Feierabend. Ein letzter Gast wird noch bedient und die Kasse ist bereits geschlossen. Aber keine Panik, zwei weitere Kassen sind noch immer offen und bereit, Gäste zu bewirten.
Doch was ist das? meine Schichtführerin nimmt die Kasse raus und ich bin gerade fertig mit meinem letzten Gast, da spricht mich eine Frau wohlmöglich Mitte 40-50 an und möchte bestellen. "Hab ich die Kasse vielleicht doch nicht gesperrt?" geht mir durch den Kopf und ich frage sie höflich
"Verzeihen Sie, was steht dort vorne? Steht da zufälligerweise noch >Willkommen...<?" der weibliche Gast schüttelt den Kopf und erwidert
"Kasse geschlossen".
Puh! da fiel mir ein Stein vom Herzen, was wäre es doch für ein Drama gewesen, hätte dort noch immer "Willkommen bei Mcdi" gestanden. Ich bitte sie daraufhin, freundlich, die Kasse zu wechseln, da diese nun geschlossen hatte.
(Zur Erklärung: die Gäste hinter dem letzten Gast wurden bereits vor geraumer Zeit gebeten zu wechseln und taten dies auch.)
Auf einmal werde ich angegriffen. Ich versteh die Welt nicht, ich möchte doch nur Feierabend haben.
>"Sie können doch nicht einfach die Kasse schließen!! Dann muss ich mich ja "neu" anstellen"
Ok, Recht hat sie!
"Entschuldigen Sie, aber die Kasse ist nunmal geschlossen."
>"Wie? die Kasse ist geschlossen? ES IST SONNTAG! Das müssen sie doch beachten"
Auch in diesem Fall hatte sie recht.
"Da gebe ich Ihnen durchaus Recht, allerdings, war es bis vor kurzem nicht weiterhin voll und ist es noch immer nicht sonderlich."
>"Trotzdem können sie die Kasse nicht einfach sperren wenn sie sehen dass hier Gäste sind, wir haben ein Anrecht bedient zu werden"
Auch in diesem Punkt gab ich ihr Recht, doch es waren zwei weitere Kassen auf, sie hätte sich doch lediglich anstellen müssen. In der Zeit in der sie versuchte, mit mir zu diskutieren, hätte sie bereits dran kommen und ihr Essen verzehren können.
Solch eine Unverschämtheit, dachte ich mir anbei und gab noch einen letzten Satz herraus.
"Verzeihen Sie, doch wir haben auch das RECHT auf Feierabend und diesen habe ich nun"
in Gedanken verabschiedete ich mich, mit den Worten: "Habe die Ehre!" und ging davon.
mizumajo am 26. Juni 10
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